Verirren – ein mögliches Szenario?
Sich in der Natur zu verirren ist ein mögliches Survival Szenario. Doch wie reagiert man richtig und angemessen?
Ist es besser an Ort und Stelle zu bleiben oder sollte man weitergehen?
Ruhe bewahren und zurück am Boden der Tatsachen kommen
In einer solchen Situation ist es normal aufgeregt oder gar panisch zu werden. Doch muss man im eigenen Interesse diese Gefühle so rasch wie möglich los werden. Menschen sind verschieden und so auch die Art und Weise wie auf solche Survival Situationen reagiert wird, doch Panik hilft niemals weiter.
Ich empfehle das Hinsetzen und die eigene Situation zu überdenken, tief durchzuatmen und sich zu beruhigen.
Wer will kann vor dem Beruhigen nochmals Brüllen, Schreien und Fluchen. Doch bleibe nicht in diesem Stadium stecken.
Ruhe ist Trumpf!
Nicht umherirren und Kraft verschwenden
Aus Filmen kennt man die Szenen in denen Verirrte wie wild herum laufen und verzweifelt und planlos einen Weg aus der Wildnis suchen.
So verliert man unnötig Energie und Kraft – doch das muss nicht sein.
Situation abklären
Nachdem Abkühlen muss man folgende Dinge überprüfen:
- Wie lange wird noch Tageslicht zur Verfügung sein?
- Wie kalt wird es in der Nacht werden?
- Sieht es nach Regen und Unwetter aus?
- Kann ich ein Zeichen von Zivilisation sehen oder hören?
- In welcher Himmelsrichtung werde ich am ehesten Zivilisation finden?
Die oben angeführten Parameter sind natürlich nicht vollständig und sind von der konkreten Survival Situation abhängig.
Habe ich Antworten auf diese oder weitere wichtige Fragen erhalten geht es daran eine Entscheidung zu treffen…
Abwarten oder Weitergehen
Eine sehr wichtige und mitunter lebensrettende Frage ist ob man an Ort und Stelle bleibt oder weitermarschiert. Auch das hängt von den tatsächlichen Umständen der Situation ab und kann nicht pauschal beantwortet werden.
Bei schlechter Sicht, absoluter Dunkelheit oder massiven Unwettern ist ein Weitergehen sicher nicht sinnvoll. Denn so riskiert man abzustürzen oder fügt sich eine Verletzung zu.
Bleibt man in der Wildnis und wartet auf Rettung, dann ist Unterkunft sicher das Wichtigste um den eigenen Wärmehaushalt sicherzustellen.
Hat man Material für eine Notunterkunft dabei – zum Beispiel Biwaksack, Regenponcho oder ein Notzelt – dann wird man diese Einsetzen.
Wer Nichts mitführt muss improvisieren und 1. einen geschützten Platz finden und 2. ein Unterkunft bauen.
Leichter gesagt als getan, denn der Bau eine Notunterkunft dauert mitunter Stunden. Hoffentlich bleiben dann noch genügend Sonnenstunden um die Arbeit erledigen zu können.
Weitergehen…
Weitergehen macht nur Sinn, wenn man ein Ziel hat. Das Ziel ist in in diesem Fall ein Stück Zivilisation.
Zivilisation? Das sind Wege, Straßen, Häuser, Bäche oder Flüsse und Alles andere das von Menschen gemacht wurde oder zu Menschen führt.
Wenn man also weiß oder zumindest vermutet, dass beispielsweise im Osten eine Straße verläuft kann es Sinn machen dorthin aufzubrechen.
Gerade gehen! Sicher, oder?
Wichtig ist nur, dass man sich gerade in eine Richtung bewegt. Das hört sich einfach an, doch in der Praxis ist das harte Arbeit. Grund dafür ist, dass jeder Mensch über ein dominantes Bein verfügt. Das führt dazu, dass man in eine Richtung mehr oder weniger stark abdriftet und so einen Bogen macht.
Somit geht man im Kreis. Wer es nicht glaubt soll es mal testen 🙂
Eine schwere Frage mit tausenden Antworten!
Ob man weitergehen oder an Ort und Stelle bleiben soll ist die Frage im Notfallsurvival und hängt von sehr vielen Faktoren ab.
Wer “die eine richtige Antwort” erwartet muss enttäuscht werden, denn das richtige Reagieren hängt von der Situation ab. Und die sind nie so wie man sich zuvor überlegt hat.
Alles Gute und lG
Reini Rossmann