Immer wieder hört und liest man, dass Moos und Flechten an Bäumen immer im Westen bzw. Nordwest wächst oder auch nicht.
Durch Naturbeobachtungen in der Vergangenheit hat sich eine, sagen wir mal Moos- und Flechtenregel in den Köpfen der Menschen festgefahren.
Gerade vor ein paar Tagen hat Lars Konarek in seinem Blog diese Regel aufgegriffen und diese für falsch erachtet.
Stimmt das auch wirklich oder gibt es doch eine Gesetzmäßigkeit?
Das möchte ich nochmals mit meinem Erfahrungsschatz ergänzen.
Stellen wir also die Frage ganz konkret- Was ist dran mittels Moos oder Flechten an Bäumen die Himmelsrichtung zu bestimmen?
Gleich vorweg: An manchen Ort stimmt diese Regel an anderen Plätzen wieder nicht.
An manchen Ort stimmt diese Regel an anderen Plätzen wieder nicht.
Wer die Natur in seiner Umgebung beobachtet kann erkennen, dass an besonders wetterexponierten Stellen manchmal Flechten an Bäumen in der Hauptwindrichtung stärker wachsen als an der ihr abgewandten Seite.
Doch ist dies nur an Stellen, wo tatsächlich der Wind die meiste Zeit aus ein und der selben Richtung weht.
Und genau das ist auch gleichzeitig das Problem mit der “Moos- bzw. Flechtenregel.
Nicht überall ist die Windrichtung tatsächlich größtenteils gleichbleibend und überdies immer aus West bis Nordwest.
Es gibt Windkarten die auch eine historische Betrachtung der Windrichtung ermöglichen.
Auch in Gebieten mit klarer Windrichtung gibt es Zonen mit eigenem Mikroklima, die andere Windrichtungen aufweisen.
In meiner Heimatstadt kommt der Wind 90 Prozent der Zeit aus West und es gibt einige exponierte Stellen mit Linden, die an der “Wetterseite” ( also in diesem Fall Westen ) mehr Bewuchs an Flechten ausweisen.
Andererseits an einer unserer Lieblingsstellen rund 50km von meiner Heimatstadt entfernt ist die Windrichtung ausgeglichen.
Mal kommt der Wind aus Norden, dann wieder Osten und so weiter. Hier kann man diesen Bewuchs nicht dermaßen stark feststellten.
Ergo: Der Bewuchs an Moos oder Flechten an Bäumen oder Steinen ist KEIN sicheres Mittel die Himmelsrichtungen zu beschreiben!
Leider zeigt sich bei genauer Betrachtung, dass Moose und Flechten keine sichere Bestimmung der Himmelsrichtungen ermöglichen.
Daher sollte man im Ernstfall diese Methode nicht anwenden, auch wenn man bei Schlechtwetter weder Sonne, Sterne noch Mond erkennen kann, wie das zum Beispiel bei einem Whiteout passieren kann.
In so einem Fall bleibt man besser wo man ist, sucht oder baut Unterschlupf und beginnt mit der “heiligen Reihenfolge im Survival”.